Innovationsprozess

In den sechziger Jahren war es u.a. die NASA, die ihre Entwicklungsarbeit in sog. Phase-Review-Prozesse aufgeteilt hat. Hintergrund war damals die Standardisierung der Zusammenarbeit mit den Zulieferern. Grundsätzlich sollen Prozesse dabei eine Produktidee mit den verfügbaren Ressourcen zeit- und zielgerecht in ein marktfähiges Produkt umsetzen. Der gesamte Innovationsprozess wird dabei in einzelne Prozessphasen eingeteilt, an deren Ende ein Management-Review erfolgt. Das Review entscheidet dann über die Aufnahme des Projektes in die nächste Projektphase.

Bis heute wurde eine Vielzahl von Prozessmodelle entwickelt, die mehr oder weniger stark differieren. Zu den größten Einflussfaktoren zur Umsetzung einer erfolgreichen Innovationsidee zählen die Festlegung der Milestones, die zur Aufnahme in den nächsten Prozess erfüllt werden müssen, erfolgreiche Produktideen der Mitbewerber vor und während der Entwicklung sowie die Wünsche und Anregungen der Zielgruppe(n).

Die nachfolgenden dargestellten Prozessphasen sind angelehnt an den Phase-Review-Prozess von Hughes, dem Stage-Gate-Modell von Cooper sowie dem Vier-Phasen-Modell von Homburg und Krohmer.

Phase 1: Generierung

  • Ideengenerierung
  • Ideenbewertung
  • Konzeptdefinition
  • Konzepterstellung

Phase 2: Entwicklung

  • Produktentwicklung
  • Produkttest
  • Produktanpassung

Phase 3: Markteinführung

  • Produktion
  • Marketing
  • Vertrieb
  • Service / Support

Die genaue Festlegung der Prozessgrenzen hängt jedoch immer von der geplanten Innovation und dem damit verbundenen Marktumfeld ab. So werden die Marketingaktivitäten natürlich nicht erst während der Markteinführung begonnen sondern können schon in Phase 1 definiert und in Phase 2 vorbereitet werden. In vielen Crowdfunding-Projekten finden sogar komplette Produktvorstellungen statt, ohne überhaupt schon ein fertiges Produkt vorweisen zu können.

Ein weiterer wichtiger Punkt könnte zudem die Einbindung der Zielgruppe vor und während der Entwicklungsphase sein. Die sog. Open-Innovation kommt beispielsweise bei der Entwicklung von Computer- und Konsolenspielen zur Anwendung.

Bootstrapping

Bootstrapping ist eine Finanzierungsmethode während der Gründungsphase, bei der vollständig auf eine externe Finanzierung verzichtet wird. Das Wort Bootstrapping leitet sich aus dem englischen Wort Bootstrap ab und bedeutet Stiefelriemen. Der Begriff ist angelehnt an Baron-Münchhausen, der sich in einer Geschichte selbst an seinen Haaren aus einem Sumpf zieht. Im Bootstrapping-Prozess verzichten Gründer somit auf eine externe Finanzierungen und realisieren den Unternehmensaufbau mit eigenen Mitteln.

Quelle: Gründerszene